Psychedelische Drogen zu nehmen ist keine Psychotherapie!

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen weist darauf hin, dass die „Behandlungen“, von denen in den letzten Tagen die Rede im Umfeld des Berliner Arztes und auch des Amokläufers aus Ansbach war, in keiner Weise etwas mit „Psychotherapie“ zu tun haben, und er fordert die Medien auf, sorgsamer mit den Begrifflichkeiten umzugehen.

Quelle: BDP – Pressemitteilungen 2009 – Psychedelische Drogen zu nehmen ist keine Psychotherapie!
weitere Informationen: Ärzte-Zeitung – Keine Psychotherapie, sondern fatale Séancen in paramedizinischer Maskerade

Symposium Reha 2020 – Neue Rollen- und Aufgabenverteilung in der Rehabilitation

Die Rehabilitation verändert sich derzeit spürbar. Flexibilisierung, Medizinisch-Berufliche Orientierung, Nachsorge, Therapiestandards, Zertifizierung für Qualitätsmanagement sind nur einige Meilensteine auf dem Weg zu einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung und Effizienzsteigerung des Rehabilitationssystems.

Diese Veränderungen bedeuten aber auch oftmals einen nicht unerheblichen Mehraufwand für die Rehabilitationseinrichtungen – und hier in erster Linie für die Ärzte.

Gerade vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller Ressourcen und insbesondere des Ärztemangels, der in der Rehabilitation besonders spürbar ist, stellt sich die Frage, wie der Mehraufwand von den Leistungsanbietern geleistet werden kann. Dabei kommt der Aufgaben-und Rollenverteilung innerhalb des Reha-Teams eine Schlüsselrolle zu.

Freitag, 11.12.09 13.30 – 19.00 Uhr
Samstag, 12.12.09 9.00 – 12.30 Uhr
Ort: Hörsaal des Psychologischen Instituts Universität Freiburg
Engelbergerstr. 41, 79106 Freiburg
www.dgrw-online.de
www.fr.reha-verbund.de

Programm Symposium Reha 2020

Weniger Herzinfarkte dank Rauchverbot

dpa | Das Rauchverbot in Kneipen und öffentlichen Gebäuden hat zu einem unerwartet deutlichen Rückgang von Herzinfarkten geführt. In Europa und Nordamerika ging die Herzinfarkt-Rate um bis zu ein Drittel zurück, berichtet die britische Nachrichtenagentur PA. Bei Einführung der Rauchverbote in verschiedenen Ländern war ein so positives Ergebnis nicht erwartet worden. Die beiden Studien bündelten die Resultate einzelner Erhebungen, in die insgesamt Millionen von Menschen einbezogen waren.

Quelle: T-Online: Rauchverbot – Weniger Herzinfarkte dank Rauchverbot

weiterer Link: Ärzte-Zeitung

Wenn das Postfach überläuft – Tipps zum Umgang mit der täglichen Informationsflut

Das E-Mail-Postfach füllt sich mit immer neuen Nachrichten, das Telefon klingelt, die Teamsitzung steht an und der Vortrag muss bis morgen fertig werden. Im ganz normalen Büroalltag kann die tägliche Informationsflut schnell zu Stress werden. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) gibt deshalb Tipps für einen gesunden Umgang mit dem „Tyrannen“, der im Postfach lauert.

Informationen zu übermitteln, ist heute so einfach wie nie. Nachrichten brauchen nur noch Sekunden. Ein Knopfdruck reicht und schon sind hunderte von Mails auf dem Weg zu ihren Adressaten. Das bedeutet aber auch: Die Frequenz der täglich eingehenden Mitteilungen, Anfragen und Anforderungen hat sich vervielfacht.

Quelle: DGUV Tipps zum Umgang mit der täglichen Informationsflut

Schnittstellenproblematik beim Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung von Tumorpatienten

Bei der Entlassung von Tumorpatienten aus der stationären Versorgung in die ambulante Betreuung kommt es gehäuft zu Problemen. Auf Initiative der regionalen Gesundheitskonferenz und im Auftrag des Gesundheitsamtes der Stadt Aachen wurden in Zusammenarbeit aller Krankenhäuser im Stadtgebiet Problembereiche identifiziert, die in unmittelbarem zeitlichem oder ursächlichem Zusammenhang mit der Entlassung der Patienten aus der stationären Behandlung in die ambulante Weiterbehandlung standen.
Continue reading ‚Schnittstellenproblematik beim Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung von Tumorpatienten‘

Kann man chronische Depression effektiv psychotherapeutisch behandeln?

Chronische Depression gilt in der klinischen Praxis als besonders schwer behandelbar. Die Befundlage zu dieser Annahme ist jedoch unbefriedigend. Die wenigen existierenden Effektivitätsstudien zu verschiedenen Formen von Psychotherapie bei chronischen Depressionen (z. B. KVT, IPT, CBASP) zeigen tatsächlich, dass die Wirksamkeit eines rein psychotherapeutischen Vorgehens bei chronischen Depressionen begrenzt zu sein scheint; es gibt jedoch Hinweise auf additive Effekte im Rahmen einer Kombinationsbehandlung mit Psychopharmaka. Welchen spezifischen Nutzen neue oder modifizierte Behandlungsverfahren gegenüber klassischen Behandlungsverfahren haben, ist offen, da bislang keine Studien existieren, die diese Verfahren direkt mit klassischen Behandlungsansätzen vergleichen. Weiterhin offen bleibt, inwieweit die schlechten Behandlungsergebnisse tatsächlich der Chronizität der depressiven Störung geschuldet sind, oder ob andere Faktoren, wie eine hohe Achse-II-Komorbidität, den Ausschlag dafür geben.

Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

Chronische Depression – Klassifikation und Behandlungsstrategien

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Obwohl Depressionen als gut behandelbar gelten, zeichnet sich in 20 % der Fälle ein chronischer Verlauf ab. Chronische Depressionen können rein deskriptiv in verschiedene Subtypen eingeteilt werden, deren Relevanz aber umstritten ist. Chronische Depressionen unterscheiden sich von remittierenden depressiven Episoden durch eine Reihe klinischer, demographischer und psychosozialer Merkmale. Außerdem lassen sich Prädiktoren für einen chronischen Krankheitsverlauf benennen. Am häufigsten spielt dabei eine unzureichende Behandlung eine Rolle, seltener liegt eine echte Therapieresistenz vor. Die Psychopharmakotherapie einer chronischen Depression erfolgt nach den Prinzipien der Behandlung einer episodischen Depression. Dabei ist die Erhaltungs- und prophylaktische Therapie von besonderer Bedeutung. In den letzten Jahren wurden spezifische Psychotherapieformen entwickelt, die sich vor allem in der Kombinationstherapie bewährt haben und Remissionsgrad und Rückfallrate verbessern können.

Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

Der gestörte Schlaf – Primäre und komorbide Insomnien

In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden die Ätiologie, Diagnostik und Therapie der Insomnien dargestellt. Bei den primären und komorbiden Insomnien handelt es sich um sehr häufige Schlafstörungen, die bei einer Chronifizierung mit ernsthaften Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit einhergehen können. Aktuelle ätiologische Modelle postulieren ein Hyperarousal auf kognitiver, emotionaler und physiologischer Ebene, das die Störung des Schlafs bedingt. Diagnostisch ist die Anamnese wegweisend, die Anwendung von Schlaftagebüchern erlaubt zudem auf einfache Art und Weise, einen Überblick über Schwere und Verlauf der Beeinträchtigung zu gewinnen. Bezüglich der Therapie ist die Effektivität kognitiv-verhaltenstherapeutischer Methoden empirisch gut belegt, pharmakotherapeutische Ansätze zeigen in der Kurzzeitanwendung ähnliche Effekte, sind jedoch bislang nicht ausreichend in der Langzeitanwendung untersucht.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

Phänomenologie, Funktion und Physiologie des Schlafes

Der Schlaf wurde lange Zeit als das „unbekanntes Drittel“ des menschlichen Lebens betrachtet. Er wurde als ein rein passiver Prozess angesehen und sowohl von der klinischen als auch wissenschaftlichen Psychologie, ebenso wie von der Medizin, lange Zeit vernachlässigt. In den vergangenen Dekaden ist jedoch der Erkenntnisgewinn der wissenschaftlichen und klinischen Schlafforschung sprunghaft angestiegen. Tatsächlich stellt der Schlaf einen hoch komplexen, dynamischen und nach strengen Regeln ablaufenden physiologischen Prozess mit Auswirkungen auf das Bewusstsein im Wachen dar. Er wird als eigenständiger organismischer Zustand verstanden. Funktional hat er eine wichtige Bedeutung für den Wachzustand. Der Schlaf wird in die NonREM-Stadien N1, N2 und N3 unterschieden. Ihnen werden beispielsweise wichtige Bedeutungen für physiologische Erholungsprozesse, aber auch für die Gedächtnisbildung zugeschrieben. Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement Sleep) ist wesentlich an der Entwicklung des zentralen Nervensystems beteiligt, hat Einfluss auf das emotionale Befinden während des Wachens und eine wichtige Bedeutung für Lern- und Gedächtnisprozesse. Schlafen und Wachen werden von zahlreichen Neurotransmittern und anderen Botenstoffen im Gehirn gesteuert.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

Effizienz der ambulanten und stationären Alkoholentwöhnung – Prädiktoren des Behandlungserfolgs

Untersuchung von soziodemografischen und störungsbezogenen Merkmalen hinsichtlich ihres Vorhersagepotenzials zum Therapieerfolg in unterschiedlichen Therapiemodellen. In die Analysen wurden alkoholabhängige Patienten (n = 242) eingeschlossen, die zwischen 2003 und 2004 eine ambulante (n = 75) oder stationäre Kurzzeit- (n = 88) oder stationäre Langzeit-Entwöhnung (n = 79) absolvierten. Die soziodemografischen und störungsbezogenen Merkmale wurden mittels der Basisdokumentation sowie dem European Addiction Severity Index (EuropASI) [1] erhoben. Erfolgskriterium war die Abstinenz 2 Jahre nach Therapieende.
Continue reading ‚Effizienz der ambulanten und stationären Alkoholentwöhnung – Prädiktoren des Behandlungserfolgs‘