Bolognaprozess – Bachelor und Master – oder wer darf/kann was?

Durch den sogenannten Bologna-Prozess wurde die Ausbildung an den Hochschulen nachhaltig verändert. Die bisherigen Diplom-Studiengänge wurden umgewandelt in ein zweistufiges System mit einem Bachelor-Abschluss (in der Regel nach 6 Semestern) und einen Master-Abschluss (nach weiteren 4 Semestern). Beide Abschlüsse können im Prinzip an allen Hochschulen (ehem. Fachhochschulen) und Universitäten, sowie zB auch der Dualen Hochschule (ehem. Berufsakademie) in Baden-Württemberg gemacht werden. Gleichzeitig haben die Hochschulen und Universitäten auch mehr Freiräume bei der Gestaltung der Studiengänge bekommen und die Rahmenstudienordnung in der bisherigen Form wurde aufgelöst. Die Bildungseinrichtungen können nun ganz unterschiedliche Studieninhalte zu einem (auch ganz neuen) Studienangebot zusammen fassen.
Ursprüngliches Ziel war u.a. die Verbesserung des internat. Wechsels und eine Verkürzung (Verbiligung?) der Ausbildung. Erreicht wurde in der Praxis eher eine Verschlechterung der Wechselmöglichkeiten, da die Studieninhalte nicht übereinstimmen und häufig gegenseitig nicht angerechnet werden.

Eine weitere noch ungelöste Frage ist konkrete Tätigkeit und die rechtlichen Befugnisse der Absolventen. Wer kann und darf was tun?
Aus dem einheitlichen Berufsbild der (Klinischen) PsychologInnen sind nun mind. drei verschiedene Qualifikationen geworden: Bachelor (6 Sem.), Master (10 Sem.) und Psychotherapeut (derzeit KJP: Bachelor + 3-5j. Ausbildung, PP: Master + 3-5j. Ausbildung).
Diese Berufsgruppen unterscheiden sich deutlich in der Länge und Tiefe der Ausbildung und folgerichtig sollte es auch Unterschiede in der Tätigkeit und der Bezahlung geben. Die konkreten Aufgaben haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert, so dass sich die Berufsgruppen das bisherige Aufgabenfeld aufteilen müssen – eine schwierige Aufgabe.
Die bke (Bundeskonferenz für Erziehungsberatung) hat in einer Broschüre die Aufgaben und Tätigkeiten innerhalb einer Beratungsstelle spezifisch dargestellt und den verschiedenen Berufsgruppen zugeordnet. Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden oder auf der Internetseite heruntergeladen werden.

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