Diagnostik bei somatoformen Störungen und chronischem Schmerz

Claas  Lahmann, Andreas  Dinkel
Somatoforme Beschwerden zeichnen sich durch anhaltende Körperbeschwerden aus, für die auch nach angemessener somatischer Diagnostik keine ausreichende organmedizinische Erklärung gefunden werden kann. Auch chronifizierte Schmerzzustände sind fast regelhaft durch eine Diskrepanz zwischen subjektivem Schmerzerleben und objektiven Befunden gekennzeichnet; steht diese Diskrepanz im Vordergrund, wird eine somatoforme Schmerzstörung diagnostiziert. Die Diagnostik ist sowohl für den Somatiker als auch den Psychosomatiker bzw. Psychotherapeuten herausfordernd; es gilt die Balance zwischen somatischer und psychopathologischer Diagnostik zu finden, ungünstige Verläufe rechtzeitig zu erkennen, die klinische Relevanz der Beschwerden abzuschätzen, aber auch komorbide Störungen zu erfassen und sozialmedizinische Aspekte im Blick zu behalten. Bereits im Rahmen der Diagnostik sollte das somatische Ursachenmodell der Patienten mit zumeist ausgeprägter Skepsis bezüglich einer psychosomatischen Perspektive beachtet und dementsprechend ein wenig konfrontativer, tangentialer Gesprächsstil bevorzugt werden. Die klinische Diagnostik basiert primär auf einer umfassenden Anamnese. Diese kann durch Fragebogenverfahren und ggf. durch strukturierte Interviews ergänzt werden.

Thieme eJournals – Abstract

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