ICF-Assessment in der psychiatrischen Rehabilitation – Begründung einer eigenständigen Rehabilitationsdiagnostik

Ziel der Studie: Die Analyse versucht, die Sinnhaftigkeit einer eigenständigen Rehabilitationsdiagnostik nach ICF neben der Störungsdiagnostik nach ICD-10 aufzuzeigen.

Methodik: Eine quantitative Sekundärdatenanalyse eines Core Sets (ICF-Itemauswahl) für psychiatrische Rehabilitation wurde vorgenommen (n=77): Gibt es eigenständige, von der ICD-10-Diagnose Schizophrenie, affektive Störung oder Persönlichkeitsstörung unabhängige ICF-Beeinträchtigungstypen (explorative Faktorenanalyse) und gibt es eine systematische Zuordnung von Rehabilitationsinterventionen zu diesen Typen (Mittelwertvergleiche)? Dazu wurde das Core Set mit der ICD-10-Diagnose sowie mit den quantifizierten Interventionen gemäß dem Katalog therapeutischer Leistungen (KtL) der Deutschen Rentenversicherung verglichen.

Ergebnisse: Es lassen sich 3 unabhängige ICF-Typen differenzieren: kognitiver, psychomotorischer und emotionaler Typ. Die Zuordnung therapeutischer Interventionen erfolgt nicht systematisch nach Beeinträchtigungstyp.

Schlussfolgerung: Eigenständige Rehabilita­tionsdiagnostik ist wissenschaftlich mit diskriminanter Konstruktvalidität in Bezug auf die ICD-10 begründbar. Eine systematische Interven­tionszuordnung auf Basis der tatsächlichen Funktionsbeeinträchtigung lässt eine Effizienzsteigerung vermuten.

Thieme E-Journals – Die Rehabilitation / Abstract

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