Tumorschmerz und palliative Schmerztherapie

In Deutschland lebt etwa eine halbe Million Menschen mit Tumorschmerzen. Bei etwa 20–40 % der Patienten gehören diese zu den häufigsten Erstsymptomen der Tumorerkrankung. Die Prävalenz steigt im Verlauf auf etwa 90 % bei Tumorpatienten auf einer Palliativstation an. Die Versorgung im Bereich Tumorschmerz geschieht oft interdisziplinär in den verschiedenen ambulanten und stationären Strukturen einer schmerz- oder palliativmedizinischen Betreuung. Aufgrund einer guten Verfügbarkeit von Opioiden und einer auch im europäischen Vergleich hohen Zahl an spezialisierten Diensten der Hospiz- und Palliativversorgung nimmt Deutschland neben Großbritannien eine besondere Rolle ein. In Deutschland besteht dabei ein großer Bedarf hinsichtlich des Ausbaus sowie der weiteren Koordination und Vernetzung dieser Dienste, der durch das Hospiz- und Palliativgesetz gefördert werden soll. Im Bereich der Lehre wurden an deutschen Universitätskliniken die Querschnittbereiche QB 13 (Palliativmedizin) und QB 14 (Schmerzmedizin) eingerichtet, um auch die Behandlung von Tumorschmerzen im Medizinstudium besser zu verankern. Forschung im Bereich Tumorschmerz beschäftigt sich mit Versorgungsaspekten wie der europaweiten Verfügbarkeit von Opioiden, befasst sich aber auch mit grundlagenwissenschaftlichen Themen. Zu letzteren gehören die genetische Variabilität als Prädiktor für die Wirksamkeit von Opioiden und die Neurobiologie von Tumorschmerzen.

Tumorschmerz und palliative Schmerztherapie – Springer

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