Schmerzpsychologie interdisziplinär I: Psychobiologische Risikofaktoren und Mechanismen

Seit mehr als 3 Jahrzehnten werden auch in der deutschsprachigen Schmerzforschung psychosoziale Faktoren berücksichtigt. Das psychische Erleben, schmerzbezogene gedankliche Verarbeitung sowie das Schmerzverhalten werden nicht nur als Folgen chronischer Schmerzen sondern auch als prädisponierende und aufrechterhaltende Einflussfaktoren untersucht. Eine depressive Stimmungslage, auch wenn sie nicht das Ausmaß einer psychopathologisch relevanten Störung erreicht, chronische Stressoren im Alltag sowie eine ungünstige gedankliche und verhaltensbezogene Schmerzverarbeitung zählen mittlerweile unbestritten zu den relevanten Risikofaktoren, die eine Chronifizierung unterschiedlicher klinischer Schmerzsyndrome begünstigen. Verschiedene Varianten kognitiver Verhaltenstherapie sind als Konsequenz dieser Erkenntnisse heute aus der multimodal angelegten Therapie chronischer Schmerzen nicht mehr wegzudenken. Das Konzept der Diagnostik psychologischer Risikofaktoren im Sinne von „Yellow Flags“ ist fester Bestandteil nationaler und internationaler Leitlinien gerade auch in frühen Phasen einer Schmerzerkrankung, zumindest gilt dies für den Kreuzschmerz.

Quelle: Schmerzpsychologie interdisziplinär I: Psychobiologische Risikofaktoren und Mechanismen | SpringerLink

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