Welche Arbeitsbedingungen begünstigen die Entwicklung einer depressiven Störung?

Ziel der Studie: Untersuchung, welche Arbeitsbedingungen als depressiogene Stressoren fungieren können.

Methodik: Systematische Literaturübersicht und Metaanalyse von seit 2005 erschienenen Längs- und Querschnittstudien.

Ergebnisse: Ein depressiogener Einfluss konnte durch Metaanalyse für hohe Anforderungen, insbesondere in Kombination mit geringer Selbstbestimmung, gezeigt werden. Kontextfaktoren wie Tätigkeitsprofil und kognitiver Verarbeitungsstil haben moderierende Wirkung.

Schlussfolgerung: Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird ein Integriertes Arbeitsstress-Modell vorgeschlagen.

Thieme E-Journals – Psychiatrische Praxis / Abstract

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Wie stellen sich Psychotherapeuten im Internet dar?

Hintergrund: Patienten nutzen zunehmend das Internet, um Therapeuten zu finden und sich über diese zu informieren. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Qualität der Webpräsenzen nichtärztlicher Therapeuten und vergleicht die Homepages von Heilpraktikern und psychologischen Psychotherapeuten.

Material und Methoden:Anhand eines Kriterienkatalogs mit 51 Items wurden 2013/2014 insgesamt 466 Praxiswebsites analysiert und bewertet. Mithilfe des χ2-Tests wurden Unterschiede zwischen Heilpraktikern und psychologischen Psychotherapeuten überprüft. Des Weiteren wurden die Berufsgruppen im Hinblick auf einen Gesamtwert zur Bewertung der Webseiten miteinander verglichen.

Wie stellen sich Psychotherapeuten im Internet dar? – Springer

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Häufigkeit und psychiatrische Komorbiditäten von selbstberichtetem diagnostiziertem Burnout-Syndrom

Ziel: Darstellung der Häufigkeit von selbstberichtetem diagnostiziertem Burnout-Syndrom und psychiatrische Komorbiditäten.

Methode: Bundesweite Studie, n = 7987. Burnout-Syndrom: selbstberichtete ärztl./psychother. Diagnose. Psychische Störungen: diagnostisches Interview, n = 4483.

Ergebnisse: Prävalenz: Lebenszeit 4,2 %, 12 Monate 1,5 %. Irgendeine psychische Störung: 70,9 % derer mit Burnout-Diagnose. Assoziierte Störungen: somatoforme, affektive, Angststörungen.

Schlussfolgerung: Burnout-Diagnosen werden seltener berichtet als erwartet. Betroffene haben häufig eine manifeste psychische Störung.

Thieme E-Journals – Psychiatrische Praxis / Abstract

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Arbeitsmotivation und Interesse bei depressiven Störungen

Antriebslosigkeit und Motivationsdefizite im Beruf sind für viele Personen wichtige Aspekte bei depressiven Störungen. In der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) der Depression nach Beck ist die Förderung der berufsbezogenen Motivation bislang ein untergeordnetes Ziel. Dieser Beitrag stellt Aussagen und Wirkungen der kognitiven Verhaltenstherapie zum Thema Arbeitsmotivation dar und fragt nach ihren motivationalen Folgen. Es wird ein erwartungs-wert-bezogener Ansatz für Emotionen und Motivation nahegelegt. Um zu einer systematischeren Förderung der beruflichen Motivation in der KVT zu kommen, empfehlen wir, die Begriffe intrinsische Arbeitsmotivation und Interesse in Zukunft zu fokussieren und Förderstrategien aus der pädagogischen Psychologie zu übernehmen oder zu adaptieren.

Arbeitsmotivation und Interesse bei depressiven Störungen: Arbeitsmotivation und Interesse bei depressiven Störungen: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie: Vol 64, No 2

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Tun oder lassen? Tun und lassen! Depression und Motivation

Motivationale Einschränkungen sind ein zentrales Merkmal der Depression. Zunehmend wird dabei die Bedeutung von Vermeidungszielen betont. Fragestellung: Zeigen depressive Patienten mehr Vermeidungsziele als gesunde Kontrollprobanden? Hängen vermehrte Vermeidungsziele mit Misserfolgserleben zusammen? Depressive Patienten (N = 49) und Kontrollprobanden (N = 49) beantworten Selbstbeurteilungsmaße. Es werden Gruppenvergleiche sowie Zusammenhangsmaße analysiert. Depressive Patienten weisen mehr Vermeidungsziele und höheres Misserfolgserleben auf, zeigen aber vergleichbar viele Annäherungsziele. Vermeidungsziele und Misserfolgserleben korrelieren bedeutsam positiv. Depressive Patienten erscheinen übermotiviert. Neben dem Aufbau von Kompetenzen zur Erreichung von Annäherungszielen sollten depressive Patienten gezielt im Ablösen von Vermeidungszielen unterstützt werden.

Tun oder lassen? Tun und lassen! Depression und Motivation: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie: Vol 64, No 2

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Verlauf depressiver Erkrankungen in Abhängigkeit von belastenden Kindheitserfahrungen und Zurückweisungsempfindlichkeit

Belastende Kindheitserfahrungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für psychopathologische Entwicklungen. Misshandelte Kinder weisen ein mehrfaches Risiko auf an Depressionen zu erkranken. Der Krankheitsverlauf beginnt früher, ist schwerer und die Behandlungserfolge sind verringert. Personen, die besonders zurückweisungsempfindlich sind, berichten außerdem mehr belastende Kindheitserfahrungen. In der vorliegenden Studie wird in einer allgemeinpsychiatrischen Klinik mit stationärer und tagesklinischer Behandlung der Zusammenhang zwischen belastender Kindheit und Verlauf der Depression sowie Zurückweisungsempfindlichkeit quantifiziert. Bei 48 Patienten mit einer Diagnose der Depression (F31, F32, F33) wurde zu Behandlungsbeginn und -ende mit einem Selbsteinschätzungs- (BDI) und einem Fremdeinschätzungsmaß (HAM-D) die Schwere depressiver Symptomatik beurteilt. Während des Aufenthalts wurden die Patienten mit der «Skala belastende Kindheitserfahrungen» (KERF-I, Kurzversion) zu belastenden Kindheitserlebnissen interviewt und füllten einen Fragebogen zu Zurückweisungsempfindlichkeit (RSQ) aus. Die Hypothesen wurden mit Korrelationsanalysen getestet. Belastende Kindheitserfahrungen waren mit der BDI-basierten Selbsteinschätzung der Depressivität positiv assoziiert, aber nicht mit dem HAM-D Rating. Patienten mit rezidivierender Depression berichteten doppelt so viele belastende Erfahrungen in ihrer Kindheit als Patienten mit einer einzelnen depressiven Episode. Dreifach höhere Belastungswerte zeigten sich bei Patienten in stationärer Behandlung gegenüber solchen in tagesklinischer Behandlung. Belastende Kindheitserfahrungen waren mit einer erhöhten Zurückweisungsempfindlichkeit assoziiert und diese mit einem geringeren Therapieerfolg. Die Zusammenhänge von belastenden Kindheitserfahrungen mit depressiver Symptomatik und Zurückweisungsempfindlichkeit geben Hinweise auf die Bildung negativer kognitiver Schemata. Die negative Korrelation von Therapieerfolg und Zurückweisungsempfindlichkeit bietet eine Erklärung für den ungünstigeren Verlauf einer depressiven Erkrankung bei Patienten mit vielen belastenden Kindheitserfahrungen.

Verlauf depressiver Erkrankungen in Abhängigkeit von belastenden Kindheitserfahrungen und Zurückweisungsempfindlichkeit: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie: Vol 64, No 2

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Psychotherapie als Weg zum Seelen-Enhancement?

Der weitverbreitete Selbstoptimierungstrend wird auf psychotherapeutischer Seite häufig psychologisch zu erklären versucht – als Ausdruck von Narzissmus. Tatsächlich ist der Umstand, dass Selbstoptimierung zu einem verbreiteten Imperativ geworden ist, erst vor dem Hintergrund der „Individualisierung der Lebensverhältnisse“ (Beck) verständlich. In der Psychotherapie sind die Grenzen zwischen Krankenbehandlung und Seelen-Enhancement zunehmend aufgeweicht. Mit Versprechungen, zu einem „glücklicheren und produktiveren Leben“, zu „geistigem Wohlbefinden“ oder „größerer Lebenszufriedenheit“ verhelfen zu können, stimmt Psychotherapie in den Selbstoptimierungschor ein. Nicht alle Optimierungsversuche beschränken sich darauf, Eigenschaften, die in der Person angelegt sind, verbessern zu wollen; andere, wie die Transhumanisten, wollen die menschliche Natur angesichts ihrer Unvollkommenheiten technologisch aufrüsten.

Psychotherapie als Weg zum Seelen-Enhancement? – Springer

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Dialog jenseits der Worte – Demenzbedingte Veränderungen der verbalen Kommunikationsfähigkeit

Im Zuge einer demenziellen Erkrankung verändern sich die Gedächtnisleistungen und das Denkvermögen der Betroffenen. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Sprache und ihre Fähigkeit zu kommunizieren: Sprachverständnis und Sprachproduktion nehmen im Verlauf der Erkrankung sukzessive ab, wobei die Symptome von Patient zu Patient erheblich variieren. Dies führt zu grundlegend veränderten Bedingungen für Dialog und Interaktion von und mit demenzkranken Menschen. Das Wissen um die kommunikativen Beeinträchtigungen ist erforderlich, um die Grenzen des Demenzkranken zu berücksichtigen und damit Überforderungssituationen zu vermeiden.

Thieme E-Journals – Psych. Pflege Heute / Abstract

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Computergestützte Interventionen bei depressiven Symptomen. Eine Übersicht zu verfügbaren und evidenzbasierten Angeboten

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, mithilfe einer systematischen Literaturrecherche die derzeit zugänglichen evidenzbasierten computergestützten Interventionen zur Reduktion depressiver Symptome zu identifizieren. Insgesamt ließen sich 37 Interventionen ausfindig machen, welche überwiegend (51,4 %) ausschließlich auf Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie basieren. Für den englischen Sprachraum gibt es ein breites Angebot an internetbasierten, computer- und/oder smartphonegestützten Interventionen. Das deutschsprachige Angebot ist jedoch noch gering. Sprachliche und kulturelle Anpassungen der fremdsprachigen Interventionssysteme für den deutschsprachigen Raum würden eine erhebliche Erweiterung des verfügbaren Angebotes ermöglichen. Zur Ausschöpfung des Potenzials computergestützter Interventionen scheint die Frage essenziell, wie zukünftig Angebote für geeignete Patientengruppen qualitätsgesichert bereitgestellt werden können.

Computergestützte Interventionen bei depressiven Symptomen: Computergestützte Interventionen bei depressiven Symptomen: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie: Vol 64, No 2

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Psychotherapie bei chronischer Depression

Es gibt eine Reihe gut evaluierter Psychotherapieverfahren zur Behandlung von Depressionen. Die Untergruppe chronifizierter Depressionen (Dauer > 2 Jahre) spricht allerdings im Vergleich zu episodischen Depressionen schlechter auf diese Behandlungen an. Dies könnte mit dem meist frühen Beginn, „traumatisierenden“ Bedingungen und spezifischen Defiziten (kognitiv, in der Informationsverarbeitung sowie interpersonell) zusammenhängen. James McCullough entwickelte deshalb den auf diese Besonderheiten zugepassten Ansatz Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP). Dieser setzt frühe negative Beziehungserfahrungen mit heutigen interpersonellen Problemen in Zusammenhang und beginnt ein konsequentes Umlernen. Dies erfolgt anhand des Durcharbeitens schwieriger sozialer Alltagssituationen, für die bessere Lösungen gefunden und eingeübt werden, sowie in Form aktiv initiierter Lernprozesse innerhalb der therapeutischen Beziehung. Studien konnten die Wirksamkeit von CBASP im ambulanten und im stationären Setting belegen.

„Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy“ – Springer

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