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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Hintergrund: „Lieber schlau als blau“ wurde als Alkohol-Präventions-Programm für Schulen entwickelt. Im Mittelpunkt steht ein Trinkexperiment, in dem Jugendliche unter sicheren Rahmenbedingungen eine vorab vereinbarte Alkoholmenge konsumieren. In drei anschließenden Unterrichtseinheiten werden die persönlichen Ergebnisse im Trinkexperiment mithilfe von Gruppenübungen systematisch erörtert. Die Teilnehmer/innen entwickeln auf dieser Grundlage eigene Normen hinsichtlich ihres künftigen Umgangs mit Alkohol. Methode: Kontrollierte Studie an Schüler/innen der 9. und 10. Klasse (n = 725). Unterschiede im Trinkverhalten zwischen Interventions- und Kontrollgruppe wurden drei und sechs Monate nach Durchführung des Trainings mittels multivariater logistischer und linearer Multilevel-Regressionsanalysen geprüft. Ergebnisse: Es zeigte sich in der Interventions- im Vergleich zur Kontrollgruppe ein höherer Anteil von Schüler/innen ohne Binge Drinking in den letzten 90 Tagen, wobei der Unterschied zur 6 Monatskatamnese signifkant war (OR = 2,20; p = 0,043). Außerdem zeigte sich in der Interventionsgruppe zu beiden Katamnesezeitpunkten ein höherer Anteil von Nichttrinkern in den letzten 90 Tagen mit signifikantem Unterschied bei der 6-Monatskatamnese (OR 3.45; p = 0,002). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Präventionsprogramm „Lieber schlau als blau“ bedeutsame Veränderungen des Alkoholkonsums von Jugendlichen bewirken kann.
Patients’ attitude toward and their personal experience of analgesics may not only influence their expectations about new medications they are prescribed but might also influence placebo effects. We assessed attitudes toward pain medication with an 8-item instrument and experiences with pain medication with an 11-item instrument and evaluated the relationship of attitudes and experiences and placebo responses in chronic back pain patients. On average, patients reported a slightly negative attitude toward analgesics and a slightly positive experience with them compared to healthy pain-free controls that had a more positive attitude toward and experience of analgesics. Pain patients seemed to report their short-term experience with analgesics when completing our instrument, as can be seen by the regression of experience with pain medication and the subscale short-term efficacy of non-/minimally invasive pain medication of the pain interview. Using a pharmacological placebo in a subsample of 38 patients, we were able to show that patients with positive attitudes had a larger placebo response than patients with negative attitudes. The size of the placebo response could be predicted using the mean attitude score. Future placebo research assessing patients’ attitudes toward analgesics seems important and could help to understand the results obtained.
Das Konzept der posttraumatischen Belastungsstörungen ist in seiner historischen Entwicklung durchaus kontrovers diskutiert worden und gehört heute zu den am breitesten erforschten psychischen Störungsfeldern. Von besonderer Bedeutung sind diagnostische Fragen (z. B. bei der Entwicklung von Screeningsinstrumenten), die Risiko- und Schutzfaktoren mit einbeziehen. Darüber hinaus sind folgende Themen besonders aktuell: posttraumatische Belastungsstörungen und Geburt, sexueller Missbrauch bei ADHS und Evaluation eines kognitiv-behavioralen Gruppenpsychotherapieprogrammes für deutsche Soldaten nach Auslandseinsätzen.
Ziel der Studie: Ziel der psychosomatischen Rehabilitation ist die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit, die mithilfe der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) detailliert beschrieben werden kann. Für den Routineeinsatz eignen sich auf der ICF basierende Assessmentinstrumente. In diesem Beitrag werden die Testeigenschaften des Selbsteinschätzungsinstruments zur Erfassung von Aktivitäten und Partizipation bei Patienten mit psychischen Störungen (ICF-PsychA&P) dargestellt.
Methodik: Beschrieben wird die psychometrische Überprüfung der 31-Item-Version des ICF-PsychA&P an einer Stichprobe von n=1 270 Patienten in stationärer psychosomatischer Rehabilitation.
Ergebnisse: Der ICF-PsychA&P erfasst mit insgesamt 31 Items die Subskalen Funktionsfähigkeit, Kommunikation, Mobilität, Beziehungen, Freizeit und Interaktion. Die Skalenstruktur wurde konfirmatorisch überprüft und es zeigten sich gute interne Konsistenzen für die 6 Subskalen und den Gesamtwert.
Schlussfolgerung: Mit dem ICF-PsychA&P können Aktivitäten und Teilhabe von Patienten in psychosomatischer Rehabilitation reliabel und valide im Selbstbericht erfasst werden.
Hintergrund: Die Prävalenz psychosomatischer Erkrankungen ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen, damit wächst auch die Bedeutung der medizinischen Rehabilitation. Die Effektivität der medizinischen psychosomatischen Rehabilitation gilt als belegt, der Transfer der Reha-Erfolge in den Alltag gelingt hingegen nur einem kleineren Teil der Rehabilitanden. Zahlreiche Nachsorgeangebote sollen die Effekte der Rehabilitation stabilisieren. Bislang gelingt dies mit wechselndem Erfolg. Vor diesem Hintergrund wurde eine neue Nachsorgestrategie (neues Credo), die ursprünglich in der Indikation Orthopädie entwickelt und mit guten Erfolgen evaluiert wurde, in der Psychosomatik erprobt. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Überprüfung der Umsetzbarkeit des Konzepts in einer psychosomatischen Klinik. Zusätzlich sollten erste Aussagen zur Ergebnisevaluation mithilfe einer „historischen“ Kontrollgruppe gewonnen werden.
Ziel der Studie: Patienten im DMP haben ein hohes kardiovaskuläres Gesamtrisiko. Rauchen ist dabei der wichtigste vermeidbare Risikofaktor. Eine Verringerung des Gesamtrisikos konnte in Studien durch eine mehrmalige Risikoberatung erzielt werden. Den direkten Einfluss auf das Raucherverhalten wurde bisher nicht untersucht. ARRBIA-Herz ist ein Risikorechner, der vor allem die mögliche Risikoreduktion durch eine Verhaltensänderung wie dem Rauchstopp darstellen kann. Die MOTOR-Studie sollte daher die Möglichkeit einer Integrierung von ARRBIA-Herz im DMP zur Erhöhung der Motivation zum Rauchstopp überprüfen.
Methodik: Im Rahmen der gewohnten DMP-Konsultation wurden 47 Patienten über ihr persönliches kardiovaskuläres Gesamtrisiko aufgeklärt. Anschließend wurde eine Raucherkurzintervention abhängig vom vorher bestimmten Motivationsstadium durchgeführt und ein Selbsthilfemanual am Ende der Konsultation ausgeteilt. In der Kontrollgruppe wurden 33 Patienten wie gewohnt im DMP behandelnd.
Die weltweite Zunahme der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ist bekannt. Jetzt geben Daten von Marie Ng et al. nationalen und internationalen Entscheidungsträgern konkrete Daten über die Größenordnung und die zu erwartenden Lasten für die Gesundheitssysteme an die Hand.
Lancet 2014; DOI: 10.1016/S0140-6736(14)60460-8
Im Rahmen des Bundesgesundheitssurveys 1998 (BGS98) wurde erstmals auch die psychische Gesundheit Erwachsener in einer repräsentativen Stichprobe untersucht. Da Krankschreibungen und Berentungen aufgrund psychischer Störungen seither erheblich zugenommen haben, war die psychische Gesundheit auch ein Schwerpunkt der aktuellen „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“. Jacobi et al. schildern die vorläufigen Ergebnisse und vergleichen sie mit den Erkenntnissen, die vor 15 Jahren gewonnen wurden.
Nervenarzt 2014; 85: 77–87
Ziel der Studie: Informationsdefizite und Unsicherheiten, unklare Anforderungen an den Befundbericht und mangelnde Transparenz in der Bewilligungspraxis werden von niedergelassenen Ärzten im Zusammenhang mit der medizinischen Rehabilitation beklagt. In der vorliegenden Studie wurde der konkrete Informationsbedarf von niedergelassenen Ärzten zum Thema medizinische Rehabilitation identifiziert sowie die Präferenz der Informationsgestaltung ermittelt.
Methodik: Mittels einer Sekundäranalyse von mehreren Fokusgruppen mit Kostenträgern, Rehabilitationsklinikern, niedergelassenen Ärzten und Rehabilitanden wurden rehabilitationsspezifische Aspekte, zu denen niedergelassene Ärzte Informationen benötigen könnten, identifiziert und in einen Online-Fragebogen überführt. Niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein wurden zur Online-Befragung über E-Mail-Verteilerlisten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und Ärztekammer (ÄK), 7 Ärzte- und Praxisnetze sowie schriftlich über die Mitteilungsblätter der KV und ÄK zur Teilnahme eingeladen.
Ziele: In der Studie werden die Auswirkungen eines systematischen Screenings psychischer Problemlagen bei Patienten im Alltag einer ambulanten orthopädischen Rehabilitationseinrichtung auf die Rehabilitationsprozesse und die Ergebnisindikatoren Rehabilitationszufriedenheit und psychischer Gesundheitszustand untersucht.
Patienten und Methoden: In einer sequentiellen Verlaufsstudie mit 3 Erhebungszeitpunkten wurde in der Kontrollgruppe (KG) mit alleinigem Arzturteil (n=479) und in der Interventionsgruppe (IG) mit zusätzlichem Screening mittels FREM 8, PAREMO 20, SIBAR und SF-12 (n=423) die Zuweisung zu psychologischen Maßnahmen analysiert. Der Einfluss der Auswirkungen des Screenings auf die Rehabilitationszufriedenheit und den psychischen Gesundheitszustand wurde mit multiplen linearen Regressionen mit der blockweisen Analysemethode untersucht.
Thieme E-Journals – Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin / Abstract