Chronischer Tinnitus: Für wen ist eine ambulante Kurzzeitpsychotherapie indiziert?

Die Wirksamkeit psychotherapeutischer Verfahren bei der Bewältigung chronischer dekompensierter Tinnitussymptome ist gut belegt. Mit dieser Studie wurde geprüft, welche Patienten- und Symptomcharakteristika mit einem hohen Therapieerfolg zusammenhingen.
95 Patienten mit chronischem dekompensierten Tinnitus wurden mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Einzelsitzungen behandelt, in die Übungen zur biofeedbackgestützten Muskelrelaxation integriert waren. Mittels Regressionsanalysen wurden Prädiktoren für verschiedene Outcome-Maße wie die tinnitusspezifische Belastung, Dauer oder die Intensität der Ohrgeräusche, sowie für Responderanalysen und den Funktionsstatus zu Therapieabschluss ermittelt.
Über 80% der Patienten profitierten von der Behandlung. Als positive Prädiktoren erwiesen sich
eine aktive und wenig skeptische Therapieerwartung. Schwächer war der Erfolg, wenn initial ausgeprägte depressive Symptome vorlagen.
Für die überwiegende Zahl der Patienten war eine ambulante Kurzzeit-Psychotherapie erfolgsversprechend. Die Studie konnte an einer großen Stichprobe zeigen, dass im Vorfeld der Behandlung positive Therapieerwartungen gefördert und einer hohen Skepsis entgegengewirkt sollte, um ein gutes Therapieergebnis zu ermöglichen. Liegen ausgeprägte depressive Symptome vor, sollten zusätzliche Therapieverfahren einbezogen werden.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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