Krebspatienten: Depressionen beeinflussen Krankheitsverlauf

Viele Krebspatienten leiden an Depressionen. Britische Palliativmediziner und Psychologen haben untersucht, wie sich diese auf den Krankheitsverlauf auswirken. Sie erfassten die Depressionssymptomatik von 87 Palliativpatienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zu drei Zeitpunkten. Es zeigte sich, dass die nichtdepressiven Patienten signifikant länger lebten als die depressiven.
Der negative Einfluss von Depressionen auf die Lebensqualität und Mortalität ist auch bei anderen Erkrankungen zu beobachten, beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So leben depressive Patienten nach einem Schlaganfall nachweislich kürzer als nichtdepressive Patienten. Daneben führen Depressionen zu Todessehnsucht, häufigeren Krankenhauseinweisungen und längeren Klinikaufenthalten. Die Autoren fordern daher, dass Krebspatienten rechtzeitig und fachgerecht auf Depressionen behandelt werden. In der Regel werden Depressionen bei Krebspatienten von den Behandlern jedoch übersehen oder als „normale Begleiterscheinung“ hingenommen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Archiv „Krebspatienten: Depressionen beeinflussen Krankheitsverlauf“ (10.01.2010)

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