Prävalenz von traumatischen Stresserfahrungen und seelischen Erkrankungen bei in Deutschland lebenden Kindern von Asylbewerbern

Während Untersuchungen in Krisenregionen gezeigt haben, dass Flüchtlingskinder häufig unter psychischen Erkrankungen leiden und behandlungsbedürftig sind, liegen bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kaum Kenntnisse über die Situation in Deutschland bei Kindern von Asylbewerbern vor. Wie hoch ist die Prävalenz von psychischen Erkrankungen und damit der Behandlungsbedarf bei Flüchtlingskindern in Deutschland? 104 Kinder von Asylbewerbern wurden in staatlichen Gemeinschaftsunterkünften im Rahmen von standardisierten psychodiagnostischen Interviews im Hinblick auf psychische Erkrankungen untersucht.

19% der Kinder litten unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung, weitere Störungen traten eher selten auf. In psychotherapeutischer Behandlung befanden sich nur 4,8% der Kinder.

Flüchtlingskinder besitzen ein hohes Risiko für chronische Traumafolgeerkrankungen, wodurch eine normale und gesunde Entwicklung in sozialen, schulischen und beruflichen Bereichen behindert wird. Entsprechende psychotherapeutische Hilfe sollte daher weiter entwickelt und breiter angeboten werden.

Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

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