Bindung und somatoforme Störungen: Geringe Kohärenz und unverarbeitete Bindungsrepräsentationen bei chronischem Schmerz

Obwohl die Bindungstheorie ein einflussreicher Ansatz zur Erforschung psychischer Störungen geworden ist, sind die Zusammenhänge zwischen Bindung und somatoformen Störungen bisher kaum untersucht. In dieser Studie wurden 15 Patienten mit einer somatoformen Schmerzstörung mit 15 klinisch unauffälligen Kontrollprobanden verglichen. Die Bindungsrepräsentationen wurden mit dem Adult Attachment Interview (AAI) erfasst. Im Vergleich zur Kontrollgruppe beschreiben die Patienten das Verhalten ihrer Eltern als weniger liebevoll und als zurückweisender, bringen mehr Ärger auf die Mutter zum Ausdruck, zeigen mehr Anzeichen unverarbeiteter Verluste und Traumata, und ihre Interviews sind deutlich weniger kohärent. Kein Patient wird als sicher klassifiziert; die Mehrheit entfällt auf die Kategorie der unverarbeiteten Bindung. Die Befunde dieser Studie können zum besseren Verständnis der häufig beschriebenen Probleme in der therapeutischen Beziehung mit diesen Patienten beitragen.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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