WHO-Studie: Jährlich 600.000 Tote durch Passivrauchen

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Die Exposition von Nichtrauchern mit Tabakrauch ist weltweit für jeden hundertsten Todesfall verantwortlich. Betroffen sind vor allem Frauen und Kinder, berichten Forscher der Weltgesundheitsorganisation im Lancet (2010; doi: 10.1016/S0140- 6736(10)61388-8).

Aus diesen Angaben und den bekannten Mortalitätsziffern der Erkrankungen lässt sich die Erkrankungslast (disease burden) berechnen. Prüss-Ustün kommt auf 379.000 Todesfällen infolge ischämischer Herzerkrankungen und 165.000 Todesfällen infolge unterer Atemwegserkrankungen. 36.900 Menschen starben in dem Referenzjahr 2004 an Asthma und 21.400 an Lungenkrebs.
…Insgesamt ergibt dies 603.000 Todesfälle, was ziemlich genau ein Prozent aller weltweiten Todesfälle ausmacht, wobei 47 Prozent auf Frauen, 26 Prozent auf Männer und 28 Prozent auf Kinder entfallen. Der hohe Anteil der Frauen ist laut Prüss-Ustün in vielen Ländern auf den höheren Anteil der Männer unter den Rauchern zurückzuführen.

Sie schädigen ihre Gesundheit durch aktives Rauchen, deren Auswirkungen in der Studie nicht erfasst wurden. Kinder rauchen sehr selten. Sie sind dem Passivrauchen weltweit schwerer ausgesetzt als jede andere Altersgruppe, beklagt die Autorin, und sie können den Hauptquellen nicht ausweichen: Es sind vorwiegend ihre engsten Verwandten, die zu Hause rauchen. Am stärksten ist die Passivrauchbelastung der Kinder derzeit in Asien und dem Mittleren Osten.

Kinder erleiden nach der Analyse die stärksten Einbußen in der Lebensqualität, und sie haben infolge der höheren Lebenserwartung länger unter den Folgen zu leiden. Dies zeigt sich im Verlust an behinderungsbereinigten Lebensjahren (disability adjusted life year, DALY), die infolge der gesundheitlichen Schädigung verloren gehen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten „WHO-Studie: Jährlich 600.000 Tote durch Passivrauchen“

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