Zum Schweregrad der Posttraumatischen Belastungsstörung im militärischen Kontext

Meta Jenuwein, Peter Zimmermann, Jörn Ungerer, Svenja Fuchs, Susan Beudt, Thomas Jacobsen, Christina Alliger-Horn, Wolf Dieter Gerber, Uwe Niederberger, Franz Petermann, Jens T. Kowalski
Die Krankheitsausprägung berufsbedingter posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) hängt im zivilen wie auch im militärischen Kontext von vielfältigen Einflussfaktoren ab. 74 Soldaten mit PTBS, die sich in der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Bundeswehrkrankenhauses Berlin ambulant oder stationär vorstellten, wurden im Hinblick auf Zusammenhänge zwischen Gesamtschwere der PTBS zu Therapiebeginn sowie der Symptomcluster Übererregung, Vermeidungsverhalten und intrusiver Symptomatik und psychosozialen und militärspezifischen Merkmalen untersucht. Soldaten mit einsatzbedingter PTBS litten signifikant stärker unter Übererregbarkeit als Soldaten mit nicht-einsatzbedingter PTBS. Bei Soldaten in Führungsfunktionen (Stabsoffizieren) waren Intrusionen signifikant schwächer ausgeprägt als bei anderen Dienstgradgruppen. Bei Soldaten mit verzögertem Beginn der PTBS waren Gesamtschwere und Intrusionssymptomatik schwächer ausgeprägt. Diese Studie gibt erste Hinweise auf Faktoren, die eine spezifische Symptomausgestaltung der PTBS bei Soldaten beeinflussen und die in der Gestaltung therapeutischer Konzeptionen Berücksichtigung finden sollten.

PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)