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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Wie drückt man eine Krankheit auf Fotos aus? Der an einer Depression erkrankte Fotograf Felix Nussbaumer und seine Frau, die ebenfalls Fotografin ist, haben es mithilfe einer theaterhaft inszenierten Bilderserie versucht. Sehen Sie hier die beeindruckenden Fotografien.
Zu den neueren Entwicklungen der Verhaltenstherapie zählt die Metakognitive Therapie (MCT), die von A. Wells entwickelt wurde. Sie geht davon aus, dass für die Behandlung von psychischen Störungen die Inhalte von Kognitionen nicht von Bedeutung sind. Stattdessen spielen aus einer metakognitiven Perspektive für ihre Entstehung und Aufrechterhaltung perseverierende und unflexible Muster des Denkens und der Aufmerksamkeitslenkung und damit assoziierte dysfunktionale Bewältigungsstrategien eine bedeutende Rolle. Diese charakteristischen Muster werden auch als kognitives Aufmerksamkeitssyndrom (CAS) bezeichnet. Bei der unipolaren Depression besteht das CAS aus einem exzessiven Grübeln und sich Sorgen machen, einer ausgeprägten Lenkung der Aufmerksamkeit auf potentielle Gefahren (Bedrohungsmonitoring) sowie maladaptiven Verhaltensstrategien wie z. B. sozialer Rückzug oder Substanzmissbrauch. Den Hintergrund für den Einsatz dieser Strategien stellen positive metakognitive Überzeugungen dar, die ihren Nutzen für den Patienten betonen (z. B.: „Grübeln hilft mir, eine Lösung für meine Probleme zu finden.“). Über die Zeit bilden sich jedoch auch negative metakognitive Überzeugungen hinsichtlich der Unkontrollierbarkeit dieser Prozesse und ihrer Gefährlichkeit (z. B.: „Ich kann Grübeln nicht kontrollieren!“). Sie tragen zu einer Aufrechterhaltung der obigen Strategien und dem Einsatz weiterer dysfunktionaler Bewältigungsstrategien bei. Die metakognitive Therapie zielt auf eine Steigerung des metakognitiven Bewusstseins des Patienten und die Wiedererlangung der flexiblen Kontrolle über kognitive Prozesse und Prozesse der Aufmerksamkeitslenkung. Das CAS und dysfunktionale Bewältigungsstrategien werden abgebaut, die ihnen zugrunde liegenden metakognitiven Überzeugungen verändert und alternative Pläne der kognitiven Verarbeitung generiert. Die vorhandenen Studiendaten deuten darauf hin, dass die MCT hinsichtlich ihres Therapieerfolges in der Behandlung der unipolaren Depression der Kognitiven Verhaltenstherapie überlegen sein könnte.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
In einer Querschnittstudie wurde untersucht, ob und in welchem Ausmaß soziale Ungleichheiten die Ausprägung von Resilienz und psychischer Belastung bei Erwachsenen beeinflussen. Bei N=4 142 Erwachsenen erfolgte die Konstruktion eines vertikalen Schichtindex (Einteilung: Schulabschluss, Berufsstatus, Haushaltseinkommen) und eine Altersgruppeneinteilung (≥ 25 Jahre). Eine multivariate Varianzanalyse (MANOVA) zeigte einen geschlechts-, schicht- und altersspezifischen Einfluss auf die Resilienzausprägung (RS-11) und die psychische Belastung: Depressivität (PHQ-2), Ängstlichkeit (GAD-7), Lebenszufriedenheit (FLZM). Im Gegensatz zum überwiegend kontinuierlichen Einfluss der Schichteinflüsse bei Frauen über alle Altersgruppen hinweg, zeigte sich bei Männern in höheren Altersgruppen (≥ 65 Jahre) kein signifikanter Schichteffekt. Für beide Geschlechter weist die soziale Unterschicht die niedrigste Resilienzausprägung auf. Die Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit eines differenzierten Förderbedarfs auch in Hinblick auf Prävention hin.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Akuter psychosozialer Stress führt zu verbesserten sozialen Fähigkeiten und erhöhter Empathie bei Frauen, während Männer mit höherer Egozentrizität reagieren. Diese Ergebnisse haben die Forscher um L. Tomova in der Fachzeitschrift Psychoneuroendocrinology online veröffentlicht. Sie untersuchten Männer und Frauen in einem Verhaltensexperiment, in dem eine stark stressende Situation hergestellt wurde. Dass diese tatsächlich zu einer Stressantwort führte, wurde über einen Anstieg der Pulsfrequenz sowie des Stresshormons Cortisol bestätigt.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Gemeinsam vereinbarte Ziele machen den Behandlungsprozess individueller, patientenzentrierter und partizipativer. Da Behandlungsanliegen von Patienten höchst individuell sein können, ist davon auszugehen, dass auch deren Zielvorstellungen erheblich variieren. Der Beitrag untersucht, welche Ziele sich orthopädische, onkologische und psychosomatische Patienten setzen, wenn sie vor der Reha gebeten werden, ihre eigenen Ziele aufzuschreiben und inwieweit unterschiedliche Zielvorstellungen durch personenbezogene Merkmale erklärt werden können. Die auf dem Interventionsarm einer randomisierten, kontrollierten Studie (N=1 342) beruhenden Analysen zeigten, dass die mehrheitlich indikationstypischen Zielangaben vergleichbar mit denen ähnlicher Patientenkollektive anderer Studien waren. Unterschiede in den Zielvorstellungen konnten auf demografische, diagnose- und gesundheitsbezogene Merkmale zurückgeführt werden. Besonders vielversprechend erscheint zu überprüfen, ob sich die Zielvorstellungen von Patienten mit schlechter (z. B. lange AU-Zeit, Rentenwunsch) und guter Therapieerfolgsprognose unterscheiden.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Für die 11. Revision der Internationalen Klassifikation von Erkrankungen (ICD-11) sollen von Psychologen Einstellungen zur klassifikatorischen Diagnostik berücksichtigt werden.
Methodik:
Ein Survey wurde via Internet in 22 Ländern durchgeführt. 1985 klinischen Psychologen, davon 170 Deutsche und 37 Schweizer nahmen teil.
Ergebnisse:
Die deutschen Teilnehmer bevorzugten die ICD. Klassifikatorische Diagnostik sollte der Entscheidungsfindung und Vorgehensweise für die Therapie sowie der Kommunikation dienen. Die Mehrheit sprach sich für eine flexible Anleitung gegenüber strengen Kriterien aus. Im Unterschied zu den Befragten anderer Länder wurde die Berücksichtigung des funktionalen Status bei den diagnostischen Kriterien abgelehnt, einer dimensionalen Komponente aber mit ihnen zugestimmt.
Schlussfolgerungen:
Die Antworten deutscher Psychologen unterscheiden sich teilweise von denen anderer Länder. Die Implikationen werden diskutiert.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Verbesserungen psychischer Beeinträchtigungen waren bislang bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und Depressivität in der stationären orthopädischen Rehabilitation lediglich festzustellen, wenn zusätzlich zu medizinischen Standardbehandlungen noch psychotherapeutische Interventionsmodule implementiert wurden. Es wurde untersucht, ob dieser Befund auf die Schmerzverarbeitung (schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung, Schmerzbewältigung) übertragbar ist. Hierfür wurde an einer konsekutiven Stichprobe mit N=84 geprüft, ob sich ein Schmerzbewältigungstraining mit und ohne Depressionsbewältigungsmodul kurz-, mittel- und langfristig unterschiedlich auswirkt. Beide Bedingungen verbesserten langfristig die Schmerzbewältigung. Somit ist eine Standardrehabilitation ausreichend, um die Schmerzbewältigung langfristig zu verbessern. Allerdings legen weitere Studien nahe, dass für eine Verbesserung psychischer Symptome störungsspezifische psychotherapeutische Behandlungselemente implementiert werden müssen.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Stress ist ein wichtiger Krankheitsauslöser. Doch selbst wer ein entspanntes Leben führt, kommt ständig mit gestressten Personen in Berührung. Deren Stress kann auf die Umwelt abfärben, und dies nicht nur gefühlt, sondern auch messbar als erhöhte Konzentration des Stresshormons Kortisol. Dieses Ergebnis haben die Forscher um V. Engert im April in der Fachzeitschrift Psychoneuroendocrinology veröffentlicht.
Thieme E-Journals – PPmP – Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie / Abstract
Sollte ich die Patientin, die sich mit einem BMI von 15,2 kg/m² vorstellt, ambulant behandeln? Kann ich die Gewichtszunahme durch Medikamente fördern? Kann die Absicht einer Patientin mit Bulimie, sich in einer angeleiteten Selbsthilfegruppe behandeln zu lassen, unterstützt werden? Kann bei einer Therapie der Binge-Eating-Störung auch erwartet werden, dass sich das Übergewicht reduziert? Bei Essstörungen sind häufig komplexe Indikationsentscheidungen zu treffen. Der Beitrag geht der Frage nach, ob die 2011 erschienenen und bis 2015 gültigen deutschen S3-Leitlinien hier hilfreich sein können.
Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract
Die soziale Phobie mit ihren quälenden Symptomen wie Angst vor Bloßstellung oder vor anderen Menschen hat oft weitere Erkrankungen, z. B. Depressionen, zur Folge. Um den Teufelskreis zu durchbrechen, kommen sowohl die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) als auch die psychodynamische Psychotherapie zum Einsatz. F. Leichsenring und Kollegen der Universität Gießen haben die Ansprech- und Remissionsraten der beiden Therapieformen untersucht.
Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract