Patientenfragebögen in der Rehabilitation – Stärken und Problemfelder

T. Meyer

Zusammenfassung
Fragebögen haben in der Versorgung und Forschung in der Rehabilitation einen wichtigen Stellenwert erlangt. Allerdings finden sich Vorbehalte in der Aussagekraft ihrer Ergebnisse. Der vorliegende Beitrag zielt darauf, Stärken und Problembereiche der Fragebogenmethode aufzuzeigen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf aktuelle Ergebnisse aus qualitativen Studien zum Antwortverhalten gelegt.

Die Stärken der Fragebogenmethode liegen u. a. in einer ausgearbeiteten psychometrischen Fundierung, Stärken in der Objektivität und Reliabilität bzw. in der Überprüfung psychometrischer Gütekriterien in eigenen methodischen Studien, einer guten Dokumentation dieser testtheoretischen Eigenschaften. Die psychometrischen Gütekriterien sind allerdings keine Merkmale der Fragebögen an sich, sondern gelten nur in ihrer Anwendung in bestimmten Populationen. Das heißt die Übertragbarkeit auf die eigenen Patienten bzw. Fragestellung sollte für den Einsatz von Fragebögen sichergestellt werden. Mit der Fragebogenmethode können zudem vergleichsweise kostengünstig standardisierte Daten erhoben werden und die Patientenperspektive systematisch in den Rehaprozess integriert werden. Ergebnisse aus qualitativen Befragungen verweisen auf folgende, primär inhaltliche Problembereiche: Eindeutigkeit der Frage und des Antwortformats, zeitliche Referenz und Variabilität der Symptomatik, Antworten bei Unsicherheit, Ernstnehmen der Antworten. Die Fragebogenmethode kann wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung der Rehabilitation leisten. Voraussetzung dafür ist eine kritische Überprüfung der Übertragbarkeit auf die eigenen Patienten und aus forschungsmethodischer Sicht weiterführende Studien zur Überprüfung und Verbesserung der Inhaltsvalidität von Fragebogenergebnissen.

Quelle:
http://www.thieme-connect.com/DOI/DOI10.1055/s-0028-1082319

Phys Rehab Kur Med 2008; 18: 240-244
DOI: 10.1055/s-0028-1082319

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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