Psychotherapeutische Institutsambulanzen für Migranten und Flüchtlinge

Ljiljana  Joksimovic

Das Angebot der Psychotherapeutischen Institutsambulanzen (PIA) ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich an Kranke richten soll, die von anderen Versorgungsangeboten nur unzureichend erreicht werden. So liegt es auf der Hand, diese vermehrt für psychisch kranke Migranten und Flüchtlinge zu eröffnen. Notwendige fachliche Voraussetzungen für diese Eröffnung wie Integration von Sprach- und Kulturmittlern sowie Integration migrationsspezifischer sozialtherapeutischer Maßnahmen sind aber durch Quartalspauschalen der Kostenträger nicht kostendeckend vergütet. In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Düsseldorf existiert seit 2003 ein spezifisches Behandlungsangebot für Migranten und Flüchtlinge. Ziel dieses Aufsatzes ist es aufzuzeigen, wie durch kooperatives Zusammenwirken zwischen Institutionen und durch alternative Finanzierungs- und Versorgungsmodelle die Einrichtung und Aufrechterhaltung dieses Angebots gelingen kann. Dringend notwendig ist aber eine systematische strukturelle Reaktion des Gesundheitssystems, um eine der Mehrheitsbevölkerung gleichwertige psychotherapeutische Versorgung von Migranten sicherzustellen. Der Bedarf im Einzugsbereich unserer Ambulanz ist derzeit so hoch, dass nur ca. die Hälfte aller Anfragen berücksichtigt werden können.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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