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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
W. Kiess, E. Sergejev, A. Körner und J. Hebebrand
Die Frage, ob eine Behandlung der Adipositas im Kindes- und Jugendalter möglich und/oder sinnvoll ist, wird immer noch kontrovers diskutiert und muss derzeit nach Ansicht der Autoren noch unbeantwortet bleiben. Erst seit wenigen Jahren werden überhaupt randomisierte klinische Studien zum Thema „Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter“ durchgeführt. Verschreibungszahlen für Anti-Adipositas-Arzneimittel steigen insbesondere in England stark an. Nach Ansicht mancher Autoren sind zumindest zwei der zur Verfügung stehenden Therapeutika im Kontext mit einem Programm zur Lebensstiländerung wirksam. Aus medizinischer und gesundheitsökonomischer Sicht wäre eine Gewichtsreduktion zur Verminderung des kardiovaskulären Risikos und anderer Komorbiditäten und dadurch entstehender Kosten von großer Bedeutung. Individuell sind dagegen Lebensqualität (die wiederum durch Komorbidität beeinflusst werden könnte) und soziale Teilhabe wichtiger. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die die Langzeitfolgen ihrer Adipositas meist noch gar nicht abschätzen können. Neben Behandlungsstrategien für die/den einzelne(n) PatientIn auf individueller Ebene sind unserer Ansicht nach Interventionen und Präventionsmaßnahmen in der Gesellschaft beziehungsweise auf Populationsebene von allergrößter Wichtigkeit.
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