Häufigkeit und psychiatrische Komorbiditäten von selbstberichtetem diagnostiziertem Burnout-Syndrom

Ziel: Darstellung der Häufigkeit von selbstberichtetem diagnostiziertem Burnout-Syndrom und psychiatrische Komorbiditäten.

Methode: Bundesweite Studie, n = 7987. Burnout-Syndrom: selbstberichtete ärztl./psychother. Diagnose. Psychische Störungen: diagnostisches Interview, n = 4483.

Ergebnisse: Prävalenz: Lebenszeit 4,2 %, 12 Monate 1,5 %. Irgendeine psychische Störung: 70,3 % derer mit Burnout-Diagnose. Assoziierte Störungen: somatoforme, affektive, Angststörungen.

Schlussfolgerung: Burnout-Diagnosen werden seltener berichtet als erwartet. Betroffene haben häufig eine manifeste psychische Störung.

Thieme E-Journals – Psychiatrische Praxis / Abstract

Versorgungsbarrieren auf den Behandlungswegen von Patienten mit Angst- und depressiven Erkrankungen – Eine qualitative Interviewstudie

Anliegen: Welche Versorgungsbarrieren nehmen Angst- und depressive Patienten auf ihren Behandlungswegen subjektiv wahr?

Methode: 30 halbstrukturierte Patienteninterviews, ausgewertet anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.

Ergebnisse: Berichtete Barrieren waren späte Diagnosestellung, Hürden an Versorgungsschnittstellen, mangelnde Information über die Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten sowie intrapersonelle Hindernisse.

Schlussfolgerung: Optimierungsbedarf besteht hinsichtlich der Früherkennung, der Aufklärung und der Überbrückung von Wartezeiten.

Thieme E-Journals – Psychiatrische Praxis / Abstract

Reha-Bericht: Update 2014 der Deutschen Rentenversicherung erschienen

Mit dem Reha-Bericht: Update 2014 legt die Deutsche Rentenversicherung wieder die wichtigsten aktuellen Daten und Fakten zur Rehabilitation der Rentenversicherung vor. Ziel ist, das Leistungsgeschehen der medizinischen und beruflichen DRV_Reha_JB_titel_update_14Rehabilitation transparent und nachvollziehbar aufzuzeigen.

Der knapp 60-seitige Bericht beschreibt Umfang, Struktur und Ergebnis der Reha-Leistungen sowie die Ausgaben der Rentenversicherung für Rehabilitation, auf der Grundlage der routinemäßig erhobenen Statistikdaten und mit Schwerpunkt auf dem Jahr 2013. Die Routinedaten erlauben auch Aussagen zum Erfolg der medizinischen oder beruflichen Rehabilitation, indem der Verbleib der Rehabilitanden im Erwerbsleben dargestellt wird.

Den Kern der Publikation macht die Entwicklung der Rehabilitation der Rentenversicherung, dargestellt in Zahlen, aus. Darüber hinaus lenkt der Reha-Bericht: Update 2014 den Blick auch wieder auf inhaltliche Weiterentwicklungen in den Bereichen Reha-Qualitätssicherung, Sozialmedizin und Reha-Forschung.

Der Reha-Bericht: Update 2014 der Deutschen Rentenversicherung steht als Download zur Verfügung und kann kostenlos bei der Deutschen Rentenversicherung Bund bestellt werden: www.reha-berichte-drv.de

Naturheilkundliche Behandlung von Schlafstörungen und Ängsten

Schlafstörungen, denen keine organische, endokrine oder psychiatrische Ursache zugrunde liegt, sind mit Phytotherapie gut behandelbar. Zu den wichtigsten Phytopharmaka zählen: Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse sowie Passionsblumenkraut. Außer einer zentral dämpfenden Wirkung besitzen alle auch eine angstlösende Wirkung. Zur Behandlung der schlafstörungsbedingten Erschöpfung
eignet sich Rhodiola rosea.

Im Beitrag wird ein Überblick zur Evidenz der Phytotherapeutika gegeben, zu möglichen Applikationsformen und Dosierungen sowie zu Kontraindikationen und unerwünschten Wirkungen.

Thieme E-Journals – Zeitschrift für Komplementärmedizin / Abstract

ICF-Assessment in der psychiatrischen Rehabilitation – Begründung einer eigenständigen Rehabilitationsdiagnostik

Ziel der Studie: Die Analyse versucht, die Sinnhaftigkeit einer eigenständigen Rehabilitationsdiagnostik nach ICF neben der Störungsdiagnostik nach ICD-10 aufzuzeigen.

Methodik: Eine quantitative Sekundärdatenanalyse eines Core Sets (ICF-Itemauswahl) für psychiatrische Rehabilitation wurde vorgenommen (n=77): Gibt es eigenständige, von der ICD-10-Diagnose Schizophrenie, affektive Störung oder Persönlichkeitsstörung unabhängige ICF-Beeinträchtigungstypen (explorative Faktorenanalyse) und gibt es eine systematische Zuordnung von Rehabilitationsinterventionen zu diesen Typen (Mittelwertvergleiche)? Dazu wurde das Core Set mit der ICD-10-Diagnose sowie mit den quantifizierten Interventionen gemäß dem Katalog therapeutischer Leistungen (KtL) der Deutschen Rentenversicherung verglichen.

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Rehabilitation von Patientinnen mit Mammakarzinom

Mit ca. 70 000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr ist das Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, von denen ca. 30 % eine onkologische Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch nehmen. Die ambulante und stationäre Rehabilitation von Frauen mit Brustkrebs hat zum Ziel, die Erwerbsfähigkeit und Wiedereingliederung in das Erwerbsleben zu erhalten und/oder die körperliche, seelische und soziale Behinderung positiv zu beeinflussen. Die individuelle Therapieplanung der rehabilitativen Maßnahmen erfolgt auf der Grundlage generischer und krankheitsspezifischer Assessmentinstrumente unter Einbeziehung der individuellen Bedürfnisse und Ziele der Patientin. Den Rahmen für eine evidenzbasierte Rehabilitation bieten die von der DRV veröffentlichten Reha-Therapiestandards für Brustkrebspatientinnen. Rein quantitativ stehen gemäß dieser Therapiestandards die evidenzbasierten Therapiemodule Gesundheitsbildung, Patientenschulung, Bewegungstherapie, psychosoziale Unterstützung und Ernährungsschulung im Vordergrund einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme.

Thieme E-Journals – Die Rehabilitation / Abstract

Förderfaktoren und Barrieren interprofessioneller Kooperation in Rehabilitationskliniken – Eine Befragung von Führungskräften

Zielsetzung: Interprofessionelle Kooperation ist ein wesentliches Qualitäts- und Erfolgsmerkmal der medizinischen Rehabilitation, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Ziel der vorliegenden Studie ist es, sowohl Förderfaktoren als auch Barrieren der interprofessionellen Kooperation in Rehabilitationskliniken zu identifizieren.

Methodik: In einer Querschnittsstudie wurden Förderfaktoren und Barrieren interprofessioneller Kooperation in 5 Rehabilitationseinrichtungen mithilfe von leitfadengestützten Interviews erfasst. Insgesamt wurden 18 Führungskräfte im Alter zwischen 36 und 62 Jahren (M=49,2) interviewt. Unter den befragten Führungskräften befanden sich 5 Chefärzte, 4 Pflegedienstleitungen und 6 Leitungen therapeutischer sowie 3 Leitungen psychologischer Abteilungen. Die Interviews wurden digitalisiert und transkribiert. Die Auswertung der Interviewtranskripte erfolgte nach der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring [37, 38].

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Prädiktoren zur Förderung der körperlichen Leistungs­fähigkeit bei Patienten mit akutem koronarem Ereignis in der kardiologischen Rehabilitation

Hintergrund: Patienten mit koronarer Herzkrankheit verfügen über eine altersentsprechend reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit. Um in Abhängigkeit bestehender Patientencharakteristika ein zielgruppenspezifisches Training während kardiologischer Rehabilitation zu ermöglichen, ist die Kenntnis von Einflussgrößen auf die Steigerung der Leistungsfähigkeit wünschenswert.

Methodik: In einem bundesweiten Register (TROL) wurden 47 286 Patienten (mittleres Alter: 64±11,62 Jahre; 74,5% Männer) eingeschlossen. Alle Patienten absolvierten zu Beginn und zum Ende der Rehabilitation einen fahrradergometrischen Belastungstest. Als abhängige Variable für die univariate Analyse und die multivariate logistische Regression galt die Steigerung der Belastbarkeit, die über einen Cut-off-Wert von 15 Watt Leistungszuwachs definiert wurde. Als Einflussfaktoren gingen Komorbiditäten und eine vor dem Index-Ereignis bestehende körperliche Aktivität von>90 Min/Woche in die Analyse ein.

Ergebnisse: Die Leistungssteigerung aktiver im Vergleich zu inaktiven Patienten war signifikant höher (21,84 Watt vs. 16,35 Watt; p<0,001). Körperliche Aktivität vor dem Ereignis (Odds Ratio – OR 1,85 [95% Konfidenzintervall – CI: 1,75–1,97]) sowie männliches Geschlecht (OR 1,62 [95% CI: 1,51–1,74]) konnten als positive, Komorbiditäten und Alter (OR 0,82 [95% CI: 0,74–0,90]) als negative Prädiktoren identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Zukünftig sollten in kardiologischen Rehabilitationseinrichtungen zielgruppenspezifische Trainingsprogramme eingesetzt werden, die die eingeschränkte Leistungsfähigkeit älterer und durch Komorbidität limitierter Patienten berücksichtigt.

Thieme E-Journals – Die Rehabilitation / Abstract

Ein national gefördertes Onlinelabor als Infrastruktur für die psychologische Forschung

Momentan besteht hohes wissenschaftspolitisches Interesse an der Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen in allen Wissenschaftsbereichen. Wir plädieren
dafür, ein national gefördertes Onlinelabor für die psychologische Forschung in diesen Diskurs einzubringen. Dieses Labor sollte einen großen Teilnehmerpool, notwendige Software-Tools, edukative Komponenten (Methodenberatung) sowie Schnittstellen zu Datenarchiven zur Verfügung stellen. Die Vorteile einer solchen Einrichtung werden auf der Basis von Effizienzbetrachtungen sowie methodischen und forschungsethischen Überlegungen verdeutlicht. Abschließend diskutieren wir
mittelfristige Entwicklungspotenziale eines Nationalen Onlinelabors.

Ein national gefördertes Onlinelabor als Infrastruktur für die psychologische Forschung – Psychologische Rundschau – Volume 65, Number 2 / 2014 – Hogrefe Verlag

Komorbidität – Depressionen bei Diabetes erhöhen das Mortalitätsrisiko

Menschen mit Diabetes haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Depression zu entwickeln, als Gesunde. Umgekehrt ist das Risiko depressiver Menschen für einen Diabetes vom Typ II erhöht, und die Kombination von Depression und Diabetes kann die Mortalitätsrate steigern. Doch ab wann sollte der Arzt oder Psychotherapeut aufhorchen? Ist schon die Klage über depressive Symptome ein Warnzeichen, oder führt erst die klinisch diagnostizierte Depression zu einer erhöhten Mortalität? Gießener Wissenschaftler um M. Hofmann sind dieser Frage in einer ausführlichen Metaanalyse nachgegangen.

Thieme E-Journals – PiD – Psychotherapie im Dialog / Abstract