Epidemiologie psychisch komorbider Störungen bei chronisch körperlichen Erkrankungen

M.E. Beutel und H. Schulz

Anhand einer Literaturübersicht wird ein Überblick gegeben zur Erfassung psychischer Komorbidität in epidemiologischen Studien, zu den Prävalenzraten psychischer Komorbidität und zum Einfluss psychischer Erkrankungen auf das Entstehen und den Verlauf chronischer Erkrankungen am Beispiel koronarer Herzerkrankungen. Psychische Komorbidität geht mit verminderter Lebensqualität, schlechterem Krankheitsverlauf und erhöhter Mortalität einher, wie zahlreiche Studien an Patienten mit koronaren Herzerkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen zeigen. Trotz valider Screeningverfahren, die groß angelegte Bevölkerungsstudien ermöglichen, stellen sich diagnostische Probleme beispielsweise bei der Trennung psychischer und somatischer Symptome und der zuverlässigen Diagnostik somatischer Erkrankungen. Eine nicht erkannte psychische Komorbidität ist in der medizinischen Versorgung häufig. Sie stellt für den weiteren somatischen sowie auch psychischen Krankheitsverlauf ein hohes Risiko dar, das sowohl mit individuellem Leid, aber auch mit erheblichen gesundheitsökonomischen Konsequenzen einhergeht. Forschungsbedarf besteht zu geeigneten Interventionen bei komorbid erkrankten Patienten und zur Verbesserung der Versorgungssituation.

Quelle: SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 54, Number 1

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