Psychische Komorbidität – Befunde zur Diagnostik und Hinweise auf Möglichkeiten der Weiterversorgung in der medizinischen Rehabilitation

M. Morfeld und A. Friedrichs

Psychosoziale Komorbidität bei somatischen Erkrankungen stellt aus epidemiologischer und aus Perspektive der Versorgung ein bedeutsames Problem dar. Aus ätiologischer Sicht werden verschiedene Ebenen der Entstehung beziehungsweise Herangehensweise diskutiert. Im vorliegenden Beitrag wird exemplarisch eine Übersicht über die Prävalenz psychischer Komorbidität bei muskuloskelettalen Erkrankungen mit dem Schwerpunkt chronischer Rückenschmerz in der somatischen medizinischen Rehabilitation gegeben. Muskuloskelettale Erkrankungen sind hier – nach der Statistik der Deutschen Rentenversicherung – die wichtigste Indikation. Eine wesentliche Frage, die im Beitrag gestellt wird, ist die nach den Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, die sich für die medizinische Rehabilitation aus dem Umgang mit psychosozialer Komorbidität ergeben. Ausgehend von einer Beschreibung der medizinischen Rehabilitation in Deutschland, wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, welche Bedeutung psychosoziale Komorbidität in der medizinischen Rehabilitation hat und welche Möglichkeiten sich durch dieses besondere Setting für das Screening psychischer Komorbidität ergeben. Untersucht werden diese Aspekte anhand entsprechender Arbeiten aus den Jahren 2000 bis 2010 aus dem Bereich der stationären orthopädischen medizinischen Rehabilitation. Es konnten zehn Arbeiten identifiziert werden, die die medizinische Rehabilitation bei chronischen Rückenschmerzen untersuchten. Drei von diesen machten Angaben zur Prävalenz psychischer Komorbidität und thematisierten ein diagnostisches Screening. Dies soll aus einer Perspektive diskutiert werden, die potenzielle Barrieren aufseiten der Behandler, aber auch Patienten aufgreift. Weitere Aufmerksamkeit wird auf die Implementierung eines entsprechenden Screenings sowie auf die Nachsorge gerichtet.

Quelle: SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 54, Number 1

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